Till Jost (EF) hat sich im Herbst ziemlich spontan entschieden einen 7-wöchigen Aufenthalt an unserer Comenius-Partnerschule auf Sizilien (Acireale) zu absolvieren. Mit Null Italienischkenntnissen ist er nach Sizilien gereist um seinen Erfahrungsschatz zu erweitern. 7 Wochen wohnte er dort in italienischen Familien und nahm am Unterricht unserer Comenius Partnerschule teil. Wie er dies gemeistert hat und welche Erfahrungen er gemacht hat lest ihr hier…
Meine 7 Wochen auf Sizilien
Mein Aufenthalt auf Sizilien war zunächst geplant als ein dreimonatiges Projekt der Comenius Organisation, die Schüleraustäusche zwischen Schulen in ganz Europa fördert. Mit Comenius konnte dieses Projekt jedoch leider nicht realisiert werden.
Da ich aber bereits ein Vorstellungsschreiben an die sizilianische Schule geschrieben hatte, bot diese an, mich unabhängig von dem Comenius-Projekt, für mehrere Wochen aufzunehmen und unterzubringen. Auch wenn ich zuerst etwas unsicher war, da ich bis dahin, bis auf „Ciao“ und „Grazie“, keine Kenntnisse der italienischen Sprache hatte, nahm ich diese große Chance, nach ein zwei Tagen Überlegung, freudig an.
Zwei Wochen später war es dann auch schon soweit und ich stieg in Düsseldorf in den Flieger nach Catania (zweitgrößte Stadt Siziliens nach Palermo).
Am Flughafen wurde ich sehr herzlich von meiner ersten Gastfamilie und der für mich zuständigen Lehrerin empfangen. Während meines Aufenthalts wohnte ich in einer Stadt namens Acireale. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Besonders angenehm fand ich die Temperaturen, um die 20 Grad , im Winter, sowie die direkte Meerlage.
Schule:
Die Schule dort heißt „Liceo Regina Elena“ und ist eine Schule mit dem Schwerpunkt Sprachen. Das italienische Schulsystem ist etwas anders aufgebaut als unseres und funktioniert folgendermaßen:
-5 Jahre Grundschule
-3 Jahre Mittelstufe (Sekundarstufe I)
-5 Jahre weiterführende Schule (Schwerpunkt wählbar )
Wie schon erwähnt, besuchte ich eine auf Sprachen spezialisierte Schule. Die Schüler lernen dort 5 Sprachen gleichzeitig, ansonsten waren die Fächer mit unseren vergleichbar. Aufgrund des Schwerpunkts sind ungefähr 75% der Schüler weiblich.
Ein weiterer für mich neuer Aspekt war, dass in dieser Schule in fast jeder Klasse ein integrativer Schüler mit Förderbedarf und einem eigenen Lehrer, Mitglied der Klassengemeinschaft ist, was ich als sehr positiv empfunden habe.
Das Verständnis des italienischen Schulstoffs sowie die Verständigung mit meinen Mitschülern fiel mir zuerst relativ schwer – aufgrund fehlender italienisch Kenntnissen. Dies machte die Gespräche jedoch auch gleich deutlich sympathischer sowie lustiger, wobei die offene und sehr herzliche Art der Italiener auch eine Rolle spielte. Mit Englisch und „Händen und Füßen“ konnte man sich schlussendlich gut verständigen.
Ich war in einer Klasse mit Gleichaltrigen untergebracht, mit denen ich mich trotz der Sprachbarriere schnell anfreundete und später auch außerhalb der Schule traf.
Familien:
Die italienische Schule hat mich in den 7 Wochen in 4 verschiedenen Familien untergebracht. Dieser häufige Wechsel führte dazu, dass es besonders in den ersten Tagen in einer neuen Familie nicht immer ganz einfach war sich neu ein zu leben. Im Nachhinein empfinde ich es jedoch als sehr gut und abwechslungsreich die Familie so oft gewechselt zu haben. Ich lernte so noch mehr die verschiedenen Lebensweisen der Sizilianer kennen.
Wir machten viele Unternehmungen und die Familien zeigten mir so viel sie konnten der vielfältigen und sehr schönen Insel Sizilien. Somit hatte ich viele verschiedene Blicke auf die Insel, die einerseits über Gebirgs- und Hügellandschaften, sowie den Vulkan Etna verfügt, andererseits über die tolle Küste am Mittelmeer.
Insgesamt war es eine sehr schöne und bereichernde Erfahrung für mich und ich kann jedem empfehlen, der offen für Neues ist, einige Zeit im Ausland zu verbringen.
Falls auch ihr Interesse habt, eine unserer Comenius-Partnerschulen zu besuchen oder eventuell auch Lust habt, eine/n Gastschüler/in bei Euch aufzunehmen, meldet euch bei Frau Lüpsen.
So besuchen nach Karneval auch zwei der Italienischen Schüler unserer Partnerschule in Acireale das Gymnasium Frechen und wohnen für fünf Wochen bei zwei Familien unserer Schule.
TILL JOST & FRAU LÜPSEN