Zur Einstimmung auf die anstehende Studienfahrt trafen sich alle Studienfahrtsteilnehmer am Mittwochnachmittag in der Schule um dem Vortrag zum Thema „Haie und deren Bedrohung durch den Menschen“ von Frau Schiehle, Referentin des Sharkprojects, zu folgen. Dabei wurde verdeutlich, welche besondere Bedeutung der Hai als Endkonsument im Nahrungsnetz für die Stabilität eines Ökosystems hat und wie der Mensch durch seine Eingriffe in die Natur, v.a. durch die Massenfischerei, die Verunreinigung der Meere sowie durch sein kritisches Kosumverhalten, das Ökosystem Meer und speziell auch den Hai schädigt. Dabei konnte Frau Schiehle als langjährige Taucherin authentisch den Schülerinnen und Schülern die Thematik näherbringen und so ein besonderes Interesse und Neugierde auf die maritime Studienfahrt wecken.
Am zweiten Tag der Kursfahrt nach Genua haben wir das Aquarium im alten Hafen von Genua besucht. Der Besuch war in zwei Teilaktivitäten gegliedert, einer Führung durch das Aquarium und einem Laborworkshop über Invertebraten (Wirbellose). Da die Gruppe jedoch zu groß war um geschlossen an den Aktivitäten teilzunehmen, wurde sie in zwei kleinere unterteilt. Der erste Durchgang begann um 11:30 Uhr. Die erste Gruppe ging zusammen mit Herrn Ropohl zuerst das Aquarium besichtigen während Frau Loose mit ihrer Gruppe am Invertebraten-Workshop teilnahm. Nachdem beide Gruppen ca. um 13:00 Uhr mit ihrer jeweiligen Aktivität fertig waren, hatten wir 1,5 Stunden Freizeit und konnten die Stadt selbständig erkunden. Nach der Pause haben wir uns wieder in den Gruppen getroffen und an der jeweils anderen Aktivität teilgenommen. Das Aquarium zeigt eine große Biodiversität von Quallen, über Rifffische bis hin zu Haien, Delphinen und sogar Robben und Seekühen. Bei der Führung wurden wir von einer Biologin der Universität Genua durch das Aquarium geleitet, welche über die verschiedenen Tierarten informierte. Im Workshop haben wir uns dann mit dem Aussehen und der Verwandtschaft von verschiedenen Invertebraten (u.a. Seeigel, Seesterne, Muscheln, Polypen und Krebsartige) auseinandergesetzt und gelernt wie man sie voneinander unterscheidet und bestimmt.
Der dritte Tag startete etwas früher wie gewohnt um 7:30 Uhr mit einem typisch italienischen Frühstück im Hotel. Gemeinsam machten wir uns dann zu Fuß auf und gingen entlang der Küste zur Tauchschule im Jachthafen von Lavagna. Vorort erhielten wir zunächst einige Informationen über das Meeresschutzgebiet Portofino sowie die anthropogene Effekte (bspw. durch die Fischerei) auf das Ökosystem Meer.
Mit den Taucherflossen in den Händen ging es dann auf einem Boot zur Bucht von San Fruttuoso zwischen Portofino und Camogli. Nach einer kurzen Einweisung ging es um 11 Uhr endlich ins Wasser. Wir sahen unter vielen verschiedenen Fischen (bspw. Meerbrassen und -barben) und Quallen in 10 Meter Tiefe auch eine Sehenswürdigkeit Portofinos: Den Cristo degli abissi; eine Wasserstatue, die in Gedenken an einen Tauchunfall aufgestellt wurde.
Mit dem Boot ging es danach in den Hafen der Fischerinsel Portofino. Dort erkundeten wir die Natur der Insel und besichtigten unter anderem die Kirche Chiesa di San Giorgis und die Burg Castello di San Giorgio. Danach setzten wir uns in den Hafen mit mitgebrachten Bestimmungsbüchern, um die von uns beim Schnorcheln gesehenen Fische zu bestimmen.
Um ca. 17 Uhr holte uns ein Schlauchboot der Tauchschule wieder von der Halbinsel bzw. Landzunge ab. Auf dem Weg zurück nach Cavi di Lavagna sichteten wir Delfine. Passend zu der Sichtung und dem Whale watching am nächsten Tag, präsentierte uns Frau Loose einen Vortrag über verschiedene Walarten. Bei einem gemeinsamen Abendessen und offenem Abendprogramm ließen wir den anstrengenden, aber interessanten Tag ausklingen.
Rückblickend auf den Tag, war es eine lehrerreiche Erfahrung die Zusammenhänge der Ökologie des Meeres selbst hautnah erlebt zu haben.
Nachdem wir nach dem Frühstück und einer kurzen Busfahrt Genua erreichten, nahmen wir an einer von Schülern durchgeführten Stadtführung teil, bei welcher wir die Kathedrale von Genua, den San Lorenzo und den Pilazzo Ducale besichtigten. Gegen 13 Uhr legte unser Schiff bei strahlendem Sonnenschein ab, mit dem wir die nächsten fünf Stunden eine Whale watching Tour machten.
Die Crew des Schiffes bestand aus erfahrenen Forschern, welche uns über Wale und deren Population an der Küste Genuas informierten. Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt, sahen wir das erste Mal Delfine, welche zu den Zahnwalen gehören. Später stellte sich raus, dass es sich um Streifendelfine handelte.
Als sich die Fahrt dem Ende neigte, erläuterte uns Herr Ropohl , welche Wale wir hätten sehen können, unteranderem gibt es in dieser Region Finnwale, Langflossen Grindwale, Delphine, Streifendelphine, Pottwale, Große Tümmler, Risso’s Delphin und den Schnabelwal.
Wir hatten an diesem Tag einen guten Ausgleich zwischen Natur und Kultur. Obwohl dies natürlich auch anstrengend war, konnten wir im Abendprogramm die Erarbeiteten Informationen gut verinnerlichen. Zudem kann man abschließend sagen, dass dies das Wissen aller im Thema Ökologie bereichert hat.
Damit die schönen Erinnerungen nicht in Vergessenheit geraten, findet nach den Sommerferien nochmal ein „Genuaabend“ statt, bei dem dann die Highlights der Woche bei einer Fotoshow sowie bei einem Stück Pizza rekapituliert werden können.
Abschließend nochmal ein großer Dank an Frau Silke Schiehle vom Sharkproject sowie an Aurelia e.V. (insbesondere Jasmin und Jessica), die bei der Planung der Fahrt eine große Unterstützung waren! DANKE!