Während die meisten unserer Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien eine lern- und arbeitsfreie Zeit genossen haben, durfte Malena Frenck aus der jetzigen Jahrgangsstufe Q1 an der Deutschen Schülerakademie teilnehmen und hat sich dort mit unterschiedlichen Krankheiten und möglichen (alternativen) Behandlungsmethoden auseinandergesetzt. Von ihren Erfahrungen mit einer etwas anderen Feriengestaltung berichtet sie hier:
In den zwölf Tagen bei der Schüler Akademie in Papenburg, Niedersachsen durfte ich sehr viele nette und interessierte Leute kennenlernen. Es war eine wundervolle Zeit und ich würde diese gerne wiederholen. In meinem Bericht möchte ich über meine Zeit bei der Akademie erzählen, indem ich etwas über den typischen Ablauf eines Tages, meinen Kurs, und die sonstigen Aktivitäten schreibe.
Die Schüler Akademie Papenburg 2019
Die Schüler Akademie fand in der historisch-ökologischen Bildungsstätte Papenburg statt. Es gab ein Leitungsteam bestehend aus drei AkademieleiterInnen (Katja Budde, Juri Jegelka, Vinzenz Mertz), 94 Teilnehmern (TN), elf KursleiterInnen und einer Leiterin für die kursübergreifende Aktivität Musik. Alle Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Bundesländern Deutschlands und manche aus dem Ausland, wie beispielsweise aus Ägypten, Peru oder Togo. Für meinen Kurs waren Julia (Studienfach: Bioinformatik) und Tobias (Studienfach: molekulare Biomedizin) verantwortlich.
Ein typischer Tagesablauf bei der Schüler Akademie
Der Tag begann schon relativ früh, denn das Frühstück gab es bereits um 7:30 Uhr. Danach war der nächste Programmpunkt das Plenum. Dazu haben sich alle pünktlich um 8:15 Uhr in einem großen Gebäude zusammengefunden. Es wurden nun jeden Tag organisatorische Angelegenheiten mit den uns zugeordneten Teamleitern geklärt und als Zusatz gab es noch eine Vorstellung der „Papenschau“. Diese Nachrichtenschau konnte immer ein anderer Kurs vorbereiten und die Vorstellung gestaltete sich immer als sehr unterhaltsam. Nach dem Plenum ging es weiter mit der ersten Kurseinheit, die sich über einen Zeitraum von 9:00 bis 12:00 Uhr erstreckte. Die meiste Zeit haben wir in Gruppen an unseren Berichten über bestimmte Krankheiten gearbeitet. Meine Gruppe hat sich beispielsweise mit einer alternativen Therapiemethode für Cholera beschäftigt und dabei habe ich nicht nur eine Menge über die Krankheit selbst, sondern auch über das wissenschaftliche Schreiben gelernt. Die Atmosphäre in unserem Kursraum war immer sehr entspannt und Julia und Tobias (meine Teamleiter) waren extrem hilfsbereit und nett. Nach dem Mittagessen (12:15-13:00 Uhr) hatten wir Freizeit und es gab sehr viele Angebote, die sich KüAs nannten (Kursübergreifende Aktivitäten). Diese wurden sowohl von Mitgliedern als auch von Teamleitern gestaltet. Natürlich konnte ich nicht immer bei allen Aktivitäten mitmachen, doch ich habe versucht, an so vielen wie möglich teilzunehmen (unten findet sich eine Liste mit einigen von ihnen). Allerdings konnte man seine Freizeit so gestalten, wie man mochte, wodurch es auch möglich war, in sein Zimmer zu gehen, eine Fahrradtour oder eine kleine Bootstour zu machen. Die Freizeit ging von 13:15 Uhr bis 15:30 Uhr und nach einer kurzen, täglichen Kaffee- und Kuchenpause (15:45-16:00 Uhr) startete die zweite Kurseinheit von 16:15 bis 18:15 Uhr, in der wir wie die meiste Zeit an unseren Dokumentationen und wissenschaftlichen Plakaten über unser Thema gearbeitet haben. Das Abendessen im Haupthaus ging von 18:30 bis 19:00 Uhr, ab dann konnten wir unsere Zeit komplett selbst gestalten. In den meisten Fällen habe ich an KüAs teilgenommen oder mit meinen Kursmitgliedern Zeit verbracht, was mir immer sehr viel Spaß gemacht hat. Auf jeden Fall hatte man niemals Langeweile, da das Gelände der Akademie eine große Anzahl an Möglichkeiten bot, sich zu beschäftigen (der See, Aufenthaltsräume, große Gebäude, die Fahrräder und vieles mehr).
Mein Kurs: „Ein Wirt – viele ungebetene Gäste“
Zunächst muss ich sagen, dass die Entscheidung, diesen Kurs zu wählen, goldrichtig war. Ich habe unglaublich viel gelernt, was mir auch in meiner weiteren Schullaufbahn von Nutzen sein wird.
Ich erinnere mich noch genau an die erste Kurseinheit, die mich ein wenig eingeschüchtert hat, da ich noch niemanden kannte. Alle Mitglieder waren anfangs sehr zurückhaltend, das hat sich aber zum Glück schnell geändert. Nachdem wir ein paar Kennenlernspiele gespielt und uns an jeden gewöhnt hatten, entwickelten sich neben einer entspannte Atmosphäre die ersten Freundschaften. Der erste Programmpunkt meines Kurses war das Vorstellen der vorbereiteten Referate. Jeder TN musste ein Referat über ein bestimmtes Thema vorbereiten. Ich durfte über die zellulären Aspekte des Malaria-Erregers Plasmodium berichten. Dieses Vorbereiten hat mich zwischendurch ganz schön überfordert, da mir eine Menge Material zugesendet wurde, von dem ich zunächst nicht sonderlich viel verstanden habe. Das lag vor allem an den Fremdwörtern, die ich weder im Biounterricht, noch in anderem Kontext gehört hatte. Mit der Zeit kam ich dann mit meinem Thema gut zurecht und fand es mehr als interessant. Nun hat jeder sein Thema vorgetragen und die Referate gehörten alle zu verschiedenen Oberthemen (Bakterien, Viren, Pilze, Prionen, Parasiten). Nach jedem Referat haben Tobias und Julia Fragen gestellt, um sicher zu gehen, dass auch alles verstanden wurde. Denn die Referate waren zum Teil eine Art Wiederholung und damit wichtig für unsere Dokumentationen. Wir sollten uns in Dreiergruppen zusammenfinden (meine Teamkollegen waren Christian und Ida) und uns eine bestimmte Krankheit aussuchen, die entweder durch ein Bakterium, einen Virus, usw. ausgelöst wird. Wie bereits erwähnt, haben wir uns mit der Krankheit Cholera beschäftigt und in diesem Zusammenhang auch mit dem Bakterium „Vibrio Cholerae“. Es war wirklich spannend zu sehen, wie so ein kleines Wesen eine ganze Zelle lahmlegen und dadurch zur Entwicklung der Krankheit führen kann. Jede Doku musste natürlich mehrfach von Tobias und Julia nachkorrigiert werden. Es war ein langer Arbeitsprozess, aber zusammen mit meiner tollen Gruppe haben wir die Aufgabe gut meistern können. Zum Schluss folgte das wissenschaftliche Plakat, welches wir nun mit Teilen unserer Doku bestücken konnten. Julia hat netterweise alle Plakate ausgedruckt und für einen „Gallerywalk“ vorbereitet. So hatte ich die Gelegenheit zu sehen, an was die anderen Gruppen in den zwei Wochen gearbeitet haben.
Allerdings fiel mir der Abschied am letzten Tag sehr schwer. Obwohl ich all die Leute erst wenige Tage kannte, habe ich mit vielen von ihnen Freundschaft geschlossen und vermisse sie deshalb sehr (es ist aber bereits ein Nachtreffen im Januar geplant).
Liste einiger KüAs:
- Matherätsel
- Fußball
- Joggen
- Pantomime
- Poetry Slam
- Schach
- Volleyball
- Karten- und Brettspiele
- Fridays For Future Demo (in der Papenburger Innenstadt)
- Q & A zum Islam
- Tanzen