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„Netzwerke und komplexe Systeme“ – Sommerferien einmal anders verbringen

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bild1In den zurückliegenden Sommerferien hatte unser Schüler Espen Xylander (Q2) die Möglichkeit, an der „Deutschen Schülerakademie“ (DSA) teilzunehmen. Diese Veranstaltung richtet sich an besonders motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, die von ihrer Schule für eine Teilnahme vorgeschlagen werden. Dabei erhält aber nur weniger als die Hälfte aller Bewerber auch tatsächlich einen Platz.

Im Folgenden finden Sie den Bericht, den Espen über seine Zeit bei der DSA verfasst hat.

Normalerweise nutzt man die Ferien um sich vom anstrengenden Schulalltag zu erholen. Aber nach einer Weile hat man vielleicht doch genug vom Nichtstun und möchte etwas mit seiner Zeit anfangen. Ich hatte das Glück dieses Jahr an der „Deutschen Schülerakademie“ (DSA) teilnehmen zu dürfen. Die DSA ist ein Projekt der gemeinnützigen Organisation „Bildung und Begabung“, das jährlich Kurse für motivierte Schüler an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland anbietet. An jeder dieser Akademien werden sechs unterschiedliche Kurse angeboten, die Themen aus verschiedenen wissenschaftlichen Fächern behandeln. Die Teilnehmer sollen sich mit Inhalten auseinandersetzen, die nicht im normalen Schulunterricht vorkommen.

Für die Akademie im Standort Roßleben in Thüringen konnte ich als Teilnehmer zwischen den Themen „klassische Stringtheorie“, „Netzwerke und komplexe Systeme“, „Vom Keim zur Krankheit“, „Tierethik“, „Macht der Rede“ und  „Wagners Götterdämmerung“ entscheiden. Ich bin in den Kurs „Netzwerke und komplexe Systeme“ gekommen, in dem wir uns mit der mathematischen Netzwerktheorie beschäftigt haben. Zur Vorbereitung mussten wir noch vor den Ferien einige Materialien durcharbeiten, damit alle Teilnehmer auf demselben Wissensstand waren. Zusätzlich dazu musste jeder selbstständig einen Vortrag zu einem vorgegebenen Thema vorbereiten.

Am 14.7. begann dann die Akademie Roßleben. Auf dem Gelände der Klosterschule, in der wir sowohl lebten als auch lernten, bekamen wir eine Einweisung in die nächsten zweieinhalb Wochen. Unter anderem wurde der grobe Tagesablauf beschrieben: Morgens gab es in der Schulmensa Frühstück bis 8:30. Dann begann das gemeinsame Plenum. Dort wurde täglich besprochen, was für Aktivitäten angeboten wurden und welche Besonderheiten es an diesem Tag gab. Anschließend gingen die Teilnehmer in ihre Kurse und lernten dort bis zum Mittagessen. Die darauf folgende Zeit stand zur freien Verfügung. Nachmittags gingen die Kurse weiter und dauerten bis zum Abendessen. Der Rest des Abends war freigestellt und dauerte oft noch in den nächsten Morgen, da den Teilnehmern keine Nachtruhe gesetzt war. Der so entstandene Schlafmangel wurde über die Wochen durch einen steigenden Koffeinkonsum ausgeglichen.

Der Unterricht verlief zumindest in meinem Kurs sehr locker. Die Themen wurden immer mit den Vorträgen der Teilnehmer eingeführt. Dadurch konnte man einfach in die jeweils folgenden Ausführungen einsteigen. Die Inhalte, die behandelt wurden, waren dennoch anspruchsvoll und griffen vor allem weit über den normalen Schulstoff hinaus. Dennoch herrschte eine angenehme Atmosphäre, in der sich jeder traute auch bei den einfachsten Sachen nochmal nachzufragen. Zum Ende des Kurses musste dann jeder Teilnehmer einen Inhalt erneut nach wissenschaftlichen Standards aufarbeiten und der Dokumentation der Akademie hinzufügen.

Wenn wir keinen Kurs hatten, verbrachten wir unsere Freizeit meist mit sogenannten „Kursübergreifenden Aktivitäten“ (KüA’s). Bei diesen sollten die Teilnehmer gegenseitig ihr Wissen und Können austauschen und vor allem gemeinsam Zeit verbringen. Die Organisation der einzelnen KüA’s oblag den jeweiligen Teilnehmern, die diese anbieten wollten. Die Akademieleitung stellte nur die Mittel zur Verfügung. Die KüA’s deckten eine beeindruckende Bandbreite an Themen ab: Von einem regelmäßigen Debattierclub, über groß vorbereitete Literaturabende, bis zu einmaligen Sprachkursen gab es fast alles was man schon immer mal ausprobieren wollte. Leider wurde oft so viel angeboten, dass man sich zwischen verschiedenen Aktivitäten entscheiden musste und nicht alles mitmachen konnte. Ein besonderes Augenmerk verdienen die musikalischen Aktivitäten unter der Leitung eines Betreuers. Neben einem Chor gab es ein Orchester und eine Band, deren Bemühungen in einem öffentlichen Konzert am Ende der Akademie gipfelten.

Eine Abwechslung vom Akademie-Alltag stellte ein Volleyballturnier dar, das nach der Hälfte der Zeit stattfand. Die einzelnen Kurse mussten gegeneinander antreten und wurden dabei von Cheerleadergruppen angefeuert. Spielerisch konnte sich das Team „Netzwerke und komplexe Systeme“ durchsetzen, was mit gastronomischer Bedienung beim nächsten Mittagessen belohnt wurde. Der Abend endete mit einer gelungenen Party.

Am 30.7. war die Akademie leider schon zu Ende. Die sechzehn Tage kamen allen Teilnehmern viel zu kurz vor und zugleich hatten alle das Gefühl, man würde sich seit Ewigkeiten kennen. Während dieser Zeit sind viele neue Freundschaften geschlossen worden und auch jetzt nach den Ferien  finden noch Nachtreffen statt.

Für mich war diese Zeit unglaublich wertvoll, sowohl wegen des Wissens, das ich mir aneignen konnte, als auch wegen der Menschen die ich nur so kennen lernen konnte. Ich kann nur jedem, der die Chance dazu bekommt raten sie wahrzunehmen, auch wenn nicht alle verstehen können, wie man seine Ferienzeit mit Lernen verbringen kann.

Espen Xylander


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