
Oberstudienrat Dr. Rainer Draaf vom Schulkollegium in Düsseldorf spricht anlässlich der Eröffnung des Frechener Gymnasiums
So lautete die Überschrift in der Stadtzeitschrift “Lebendiges Frechen” aus dem Jahr 1963 anlässlich der Gründung unseres Gymnasiums. Lesen Sie weiter, wie vor fünfzig Jahren über den Auftakt an unserer Schule berichtet wurde:
Im Herbst 1960 berichteten die Zeitungen das erste Mal über die Bemühungen des Rates, die Bildungsmöglichkeiten für Frechen durch die Einrichtung eines Gymnasiums abzurunden. Bevor von einem Frechener Gymnasium gesprochen wurde, hatten sich die Frechener Kreistagsmitglieder darum bemüht, den Landkreis für die Errichtung einer Oberschule im nördlichen Landkreis zu gewinnen. Es ging ja in erster Linie darum, den begabten Kindern dieses lange stiefmütterlich bedachten Gebiets die ihnen gemäßen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Daß sich Frechen als Standort anbot, entsprang keinem überentwickelten Geltungsbedürfnis. Schon heute darf man ohne Eitelkeit feststellen, daß von Frechen starke Impulse ausgehen, den Landkreis wieder in einen Zusammenhang mit einer großen kulturellen Vergangenheit zu bringen. Bedeutende Geschlechter und bedeutende Bauten erwuchsen auf Landkölner Boden. Die Industrie hat sein Gesicht und sein Wesen stark verändert. Das läßt sich nicht ändern, aber aus einem Allerweltsgesicht sollen wieder eigene Züge hervortreten.
Und, um bei der Industrie zu bleiben, sie selber, die vor Jahrzehnten nichts als billige Durchschnittsarbeiter suchte, verlangt heute wieder nach den Menschen mit Umsicht, Verantwortungsfreudigkeit und Bildung. Es heißt also auch ihren Bedürfnissen entgegenkommen, wenn Orte wie Frechen sich nicht nur als Stadt bezeichnen, sondern auch die Pflichten einer Stadt auf sich nehmen. Stadtdirektor Filz formuliert das so: “Die Stadt Frechen ist sich der geistigen Verantwortung für das gesamte Schulwesen bewusst, und ihr fortschrittliches Denken gilt für alle Bildungseinrichtungen.” Bürgermeister Schmitz erklärte: “Das Gymnasium ist nicht aus falschen Ehrgeiz entstanden, sondern aus der Notwendigkeit veränderter Verhältnisse in unserer Stadt und deren Umgebung heraus.”

In der Feierstunde sah man (v.l.n.r.): Landrat Hürten, Oberstudiendirektor Dr. Draaf, Bürgermeister Schmitz, Studienrat Dr. Telöken, Schulrat Dr. Welters, den Stadtverordneten Zierfuss
Doch mit diesen Zitaten sind wir schon mitten in dem Festakt, zu dem sich am 18. April 1963 die Schüler der drei Anfangsklassen des Gymnasiums mit ihren Eltern versammelten., um in vorbildlicher Stille zu hören, was man ihnen auf den Weg sang, musizierte und sagte. Zahlreiche Ehrengäste bekundeten, dass man sich der Bedeutung dieses Auftaktes des Eingangs in einen neuen Geschichtsabschnitt bewusst war.
Oberstudienrat Dr. Draaf vom Schulkollegium Düsseldorf setzte zum örtlichen Streben die großen Akzente des gymnasialen Bildungsweges: Lernen, reifen, urteilen.
Die feierlichen Worte der zahlreichen Gratulanten sollen die Schwierigkeiten nicht überdecken, die noch zu bewältigen sind, bis zur Einweihungen des eigenen Hauses geladen werden kann.